, Geisel Jens

Innovativer Start in die neue Segelsaison

Mit dem Hissen des Clubstanders vor dem Clubhaus, einer kurzen Plausch-Regatta und einem Höck startete der Yacht Club Zug am 28. April offiziell in die Segelsaison 2024. Das Ansegeln war in diesem Jahr von innovativen Ansätzen und einigen Besonderheiten geprägt.

Das begann schon mit dem Wetter (für das wir natürlich nichts konnten). Ungewöhnlich für den Zugersee: Der Wind drehte von anfangs Nord nach Nordwest. «Das habe ich bisher auf dem See sehr selten erlebt», sagt Regattaleiter Beat Stocker. Die übrigen Meto-Verhältnisse waren im für die Jahreszeit üblichen Rahmen: Windstärke um die 10 Knoten, in Böen bis 12, Lufttemperatur bei 14 Grad, bewölkter Himmel, vereinzelt blinzelte die Sonne durch die Wolkendecke. Alles in allem kein Kaiserwetter, aber doch Verhältnisse, bei denen sich hervorragend segeln liess. 

Darauf hofften wohl im Vorfeld auch die zahlreichen Teilnehmer:innen, die für einen Anmelderekord sorgten. Noch nie war die Beteiligung so gross wie in diesem Jahr! 18 Boote waren am Start. Auch neu: Die Regatta wurde rein auf Zeit ohne die sonst üblichen Fahnen und Hornstösse gefahren. Der Start war um 13:45 Uhr, das Ende war fix auf 15:00 Uhr festgelegt.

Die Regattaleitung hatte einen Up-and-down-Kurs gesetzt, den es in dieser Form beim Ansegeln des YCZ noch nicht gegeben hatte. Die Distanz zwischen Leemarken und Luvmarke war mit 800 Metern relativ kurz. Aber immer noch lang genug, damit auch die grossen Boote Gelegenheit hatten, Spi oder Gennaker zu setzen. Die kurze Distanz sorgte für Dynamik und zahlreiche Déjà-vus: Die Crews trafen sich in kurzen Abständen immer wieder. Sehr ungewöhnlich, sehr spannend.

Zum ersten Mal war unser Nachwuchs mit fünf 29ern im Feld vertreten. Und die haben ein paar sehr deutliche Akzente gesetzt. Die 29er erwischten mit Abstand den besten Start und haben auch sonst das Feld ordentlich aufgemischt. Eric Scherer, Teamleader der 29er: «Die Regatta hat uns technisch gefordert und enorm viel Kraft gekostet. Normalerweise sind wir im Training etwa 30 Minuten unterwegs, am Sonntag waren es 75. Es war cool, eine super Erfahrung für uns».

Zum Schluss wurde auf bewährte Weise abgerechnet. Die Crews meldeten die Anzahl der von ihnen gefahrenen Schenkel, also der gefahrenen Einzelabschnitte zwischen den Marken. Diese Zahl wurde in einer Formel mit der Yardstickzahl des jeweiligen Bootes verrechnet, so dass Chancengleichheit herrschte. Platz 1 ging an die Jello von Jaap Smolders, den zweiten Rang erreichte die Stellaluna von Claudia Streuli und Rang drei belegte der 29er von Jill Bächler und Tim Bochmann. Die komplette Rangliste findet ihr in den Fotos.

«Mit dem Ansegeln haben wir dieses Jahr ein Format umgesetzt, das unkompliziert ist und sich für alle Boote und Ambitionen eignet: Für Segler:innen, die kompetitiv unterwegs sind, genauso wie für Plauschboote und den Nachwuchs auf den 29ern. Und der Spass sollte auch nicht zu kurz kommen», fasst YCZ-Präsidentin Claudia Streuli den diesjährigen Ansatz zusammen. Ziel erreicht – so konnte man es unisono während des abschliessenden Beisammenseins im Clubhaus von allen hören, die beim Ansegeln aktiv oder unterstützend dabei waren. Vielen Dank für euer Engagement!

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(Fotos: Jens Geisel)